Der Förderverein Elsterfloßgraben e.V. beteiligt sich mit folgenden Projekten am Strukturwandel im Mitteldeutschen Revier.
Nachhaltige Revitalisierung und touristische Nutzung des Elsterfloßgrabens.
1. Einrichtung eines länderübergreifenden Kommunikationsweges am Großen und Kleinen Elsterfloßgraben zwischen Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt.
2. Wiederherstellung der Durchgängigkeit der Bespannung am Elsterfloßgraben.
Strukturwandel wird nicht allein mit neuen Schienen, Strom- und Datenleitungen, zusätzlichen Gewerbeflächen und Straßen erfolgreich sein.
Der Mensch braucht noch einiges mehr an Lebensqualität: intakte Umwelt, Orte für Freude, Entspannung oder Bildung. Dazu gehört viel mehr als bisher an „Leuchttürmen“ benannt.
Ja, darunter auch der Elsterfloßgraben mit vielen anderen kulturellen, sozialen Begegnungs-orten. Auch wo man Natur erleben, erfahren, erspüren und respektieren kann.
Deshalb unterstützen wir auch ein Leuchtturm-Projekt, was vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie unter Leitung von Ministerin Claudia Dalbert vorgeschlagen, aber noch nicht
offiziell in das Bundesprogramm aufgenommen ist und Unterstützung aus der Region bedarf: „Artenreiches lebenswertes Kohlerevier: Durch standortangepasste Nutzungskonzepte wird eine
Nutzbar- und Erlebbarmachung von Flächen des Altbergbaus ermöglicht. Mit der Erhöhung der Attraktivität der Kultur- und Naturlandschaft und durch die Informations- und Bildungsangebote kann die
Wirtschaft durch regional-wirtschaftliche Effekte im Bereich des Tourismus- und Gastronomiegewerbes gestärkt werden. Neben der Erholungsnutzung können die in der Kulturlandschaft entstandene
Biodiversität erhalten und der Schutz von Vorkommen zahlreicher seltener und geschützter Tier- und Pflanzenarten gestärkt werden. Der Leuchtturm umfasst dabei die folgenden Elemente:
• In einem „Haus des Wandels“ wird die Veränderung des Reviers, die Karstlandschaft als geografische Besonderheit der Region und die facettenreiche Artenvielfalt, dargestellt;
• Umsetzung der Naturschutzgroßprojekte Hohe Schrecke und Unstruttal;
• Renaturierung der vom Altbergbau beeinträchtigten Flüsse, wie beispielsweise der Weißen Elster, der Bösen Sieben, der Salza oder der Wipper sowie des Elsterfloßgrabens gesetzt;
• Nutzungskonzepte für Folgelandschaften des Altbergbaus durch Renaturierung oder Bodenschutzmaßnahmen mit dem Ziel der energetischen oder wirtschaftlichen Nutzung;
• Verbindung und Vernetzung aller Tagebaurestlöcher mit dem Ziel einer Verbesserung des Natur- und Artenschutzes durch die Einrichtung eines Biotopverbundes.“
Wir geben nicht auf. Schließlich geht es direkt im Revier um die Wiederherstellung eines Gewässers, das durch den Bergbau ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden ist, und dass ein wichtiger Ökodienstleister in Zeiten des Klimawandels sein kann. Ebenso wollen wir es nachhaltig nutzen, zur Freude und Entspannung aller seiner Besucher. Und schließlich bringen die damit verbundenen Baumaßnahmen Arbeit in die Region und andere Bereiche wie Tourismus profitieren von seiner Sanierung.
Zur Information
Radtourismus:
Bruttoumsätze von jährlich mindestens 9,16 Milliarden durch Ausgaben von rund 5,5 Millionen Fahrradtouristen (im Jahr 2018), jährlich rund 175 Millionen Aufenthaltstage.
Übernachtungsgäste mit Fahrrad geben durchschnittlich 75,60 Euro pro Kopf und Tag aus, Fahrradausflügler 16 Euro pro Kopf und Tag. Damit ergeben sich Bruttoumsätze durch Fahrradtouristen vor Ort
von 3,87 Milliarden Euro im Jahr. Daneben entfallen rund 5,29 Milliarden Euro durch fahrradtouristische Investitionskosten indirekt auf dieses Segment. Mit einem Gesamtbruttoumsatz von 9,16
Milliarden Euro nimmt der Fahrradtourismus in Deutschland eine zentrale Position im Bereich touristischer Marktsegmente ein.
Allein aus den Bruttoumsätzen der Fahrradtouristen von 3,87 Milliarden Euro entstehen in Deutschland Einkommen in Höhe von insgesamt 1,89 Milliarden Euro. Somit bietet der Fahrradtourismus in
Deutschland umgerechnet mindestens 186.000 Menschen Beschäftigung.
Wandertourismus:
Fast 40 Millionen Deutsche wandern gerne. Die Grundlagenstudie liefert aber auch viele neue Erkenntnisse: 7,5 Mrd. € geben die Wanderer im Rahmen ihrer Wanderungen in Deutschland aus. Diese
Ausgaben bewirken eine Gesamtwertschöpfung in Höhe von ca. 3,6 Mrd. €, von denen überwiegend die Wanderregionen profitieren. Damit werden regional 144.000 Arbeitsplätze durch den Wandertourismus
generiert.
Diese insgesamt 7,5 Mrd. € werden überwiegend in der Region verausgabt, in der die Wanderung auch durchgeführt wird. Von diesem Gesamtbetrag entfallen ca. 58 % auf den Bereich Gastronomie, 18 % auf den Lebensmitteleinzelhandel und ca. 14 % auf die Beherbergungsbetriebe.
28.01.2021 Strukturwandel in Sachsen-Anhalt
Da wollen wir mal gemeinsam die nächsten Schritte angehen. Unsere Vorstellungen sind relativ klar.
Frank Thiel
Artikel in der MZ vom 28.01.2021
25.01.2021 Online-Bürgerdialog zum Strukturwandel
Frank Thiel, Reiner Eckel und 11 weitere Personen beteiligten sich am Montag für 3,5 Stunden (17 bis 20:30 Uhr) an dem ersten Online-Bürgerdialog zum Strukturwandel im Mitteldeutschen Revier Sachsen-Anhalt im Burgenlandkreis. MP Haseloff, Minister*innen Dalbert, Robra und Willingman beteiligten sich aktiv an der Diskussion. Frank Thiel fand, es war eine wirklich interessante und gelungene Veranstaltung in einem solchen Format. Natürlich gab es auch eine Frage zu unserem Projekt „Revitalisierung und nachhaltige Nutzung des Elsterfloßgrabens“. Die Reaktion der Landesregierung hat bestimmt nicht nur mich verblüfft und hoffnungsvoll gestimmt.